Projekt RecyRotor: Scan- und Trennverfahren zur Wiederverwendung von Windkraftrotorblattstrukturen wird entwickelt
Am 29.01.2025 fand im Composite Circularity Lab (CCL) der HTWK Leipzig das Kick-Off-Meeting für ein neues anwendungsnahes Forschungsprojekt namens „RecyRotor“ zur Wiederverwendung bereits genutzter Windkraft-Rotorblatt-Strukturen statt. Das am 01.01.2025 gestartete ZIM-Vorhaben wird von der Forschungsgruppe Leichtbau der HTWK in Kooperation mit den Unternehmen Herion Engineering GmbH (Taufkirchen) und Zertrox GmbH & Co. KG (Aachen) durchgeführt. Das Ziel des Vorhabens besteht in der Entwicklung marktreifer Verfahren zur Diagnostik, Bewertung und zum Zuschnitt von ausgemusterten Rotorblättern von Windenergieanlagen noch vor Ort im Windpark. Dadurch sollen Teilkomponenten, die für ein Repurposing tauglich sind, direkt von den Teilkomponenten, die recycelt werden müssen, getrennt werden.
„Wir erhoffen uns von der in RecyRotor fokussierten Technologie eine Effizienzerhöhung bei der Wiederverwendung von Faserverbund-Großstrukturen. Häufig ist die Logistik, insbesondere die hohen Kosten des Transports der großen Rotorblätter vom Windpark bis zu einer Aufbereitungsstätte, der kritische Punkt, der einer Verwertung der Materialien im Sinne der Kreislaufwirtschaft bislang noch im Wege steht. Das RecyRotor-Verfahren wird diesen Nachteil in absehbarer Zeit beseitigen“, erläutert Projektleiter Prof. Robert Böhm. „Wir freuen uns, mit der Herion Engineering GmbH und der Zertrox GmbH zwei deutschlandweit führende Spezialisten auf den Gebieten Zuschnitttechnik und Bilderkennung für das Projekt gewonnen zu haben. Diese Zusammenarbeit wird die Repurpose-Technologie, die an der HTWK seit vier Jahren schrittweise zur Serienreife entwickelt wird, weiter beflügeln.“, prognostiziert der Leiter des CCL Philipp Johst. Das Vorhaben läuft bis Juni 2027 und wird im CCL Lab am Campus Eilenburger Straße durchgeführt.